Konstruktive Kommunikation

 

Obwohl legendäre Sprachphilosophen wie Watzlawick die enorme Bedeutung kommunikativer Mittel und ihrer Finessen längst erkannt haben, sind wir uns längst nicht aller unserer kommunikativen Strategien, Stärken und Schwächen bewusst. Es ist wichtig ein erstes Bewusstsein dafür zu schaffen, wo Kommunikation beginnt und wie man mit wenig schon viel aussagen kann, das den Verlauf der Konversation komplett verändern kann.

 

Es sind die kleinen Wörter, die einen Unterschied machen und die man manchmal unterschätzt. Es ist nicht immer das „Was“, sondern oft das „Wie“, welches für harmonische Gespräche und Verständnis sorgt. Positiv formulierte Kommentare, welche Verständnis kommunizieren, geben dem Gegenüber ein gutes Gefühl von authentischem Verstandensein. Selbst Kritik kann, wenn sie konstruktiv und somit in einer positiven Form geäussert wird, einen positiven Effekt haben. So können streitende Kinder mit sarkastischen Fragen wie „Streitet ihr schon wieder?“ oder der Aussicht auf Schuldzuweisung „Wer hat angefangen?“ in ihrer Entwicklung negativ beeinflusst werden. Anderseits können einfühlsamere Herangehensweisen, wie „Fühlt ihr euch schlecht?“ oder „Bist du enttäuscht?“ ein konstruktives Gespräch anregen, welches den Raum zu einem bewussten und zielorientierten Austausch öffnen, wo sich jeder ernst genommen fühlt.

 

Trotzreaktionen können somit um- und abgeleitet werden. Das Kind wird durch die KM Methode gestärkt, ohne, dass es verhätschelt wird. Wir sollten nie vergessen, dass wir für unsere Kinder eine grosse Vorbildfunktion verkörpern und durch aufbauende Worte, welche dem Kind Respekt bezeugen, dies zugleich in beide Richtungen initiieren. Ein Kind, welches sich ernst genommen und unterstützt fühlt, tendiert weniger dazu, sich im Alltag dekonstruktiv zu benehmen. Kinder möchten Teil ihrer Umgebung sein und wenn diese von konstruktiven Elementen geprägt ist, färbt dies auf sie ab.

 

Es ist ein völlig neues Erlebnis sich mit einem Kind zu unterhalten, welches sich durch konstruktive Kommunikation gestärkt, positiv geprägt und auch verantwortungsbewusst fühlt. Das Übergeben von Verantwortung in Streitsituationen überfordert Kinder nicht, sondern fordert sie in  einem solchen Masse, dass sie daran wachsen können. Während in patriarchalischen Erziehungssystemen die Leitung bei den Eltern alleine liegt, wird hier das Bewusstsein für die Bedeutung des eigenen Handelns geweckt.

 

Das erlernen und anwenden dieser Kommunikation ist ein Prozess, an dem stetig gearbeitet werden muss. Man fällt auch wieder in "alte Muster" zurück. Wenn man jedoch die Verhaltensveränderung der Kinder bemerkt, ist man gewillt diese positive Sprache anzuwenden. Es vereinfacht den Alltag erheblich. Es ist ein Gewinn für Ihr Kind, wie auch für Sie!

 

 

 

 

„Man kann nicht nicht kommunizieren“

Watzlawick

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